Hilfe zur Selbsthilfe
Selbst etwas zu schaffen und einen Beitrag zum eigenen Lebensunterhalt leisten zu können, bleibt für Menschen mit Behinderungen im Südlichen Afrika oft nur ein Traum. In unseren Gewächshäusern und auf unserer Hühnerfarm lernen sie starke inklusive Arbeitsgemeinschaften kennen und leisten ihren Beitrag zum Erfolg – vom kleinen Gemüsesetzling bis zum Verkauf der Ernte oder vom gut gepflegten Huhn bis zum den ersten verkauften Eiern.
Die Gewächshäuser
In Soweto, einem Vorort von Johannesburg, arbeiten Menschen mit und ohne Behinderungen Hand in Hand. Im barrierefreien Gewächshaus wachsen und gedeihen unter ihrer Pflege Paprika, Grünkohl, Spinat, Chili und weitere Gemüsesorten. Der Verkauf der Ernte an andere Menschen, aber auch an Firmen und Kirchengemeinden sichert den Mitarbeitenden ein regelmäßiges Einkommen, stärkt das Selbstbewusstsein und die Eigenständigkeit. Die Aufgaben sind vielfältig: Von der Aussaat der Samen und Setzlinge über Unkraut jäten und Beschneiden der Triebe bis hin zur Bewässerung, die dank computergesteuerter Tropf-Bewässerung wassersparend und nachhaltig funktioniert.
Die Hühnerfarm
Hühner, Eier und Gemüse – hierzulande beliebte Lebensmittel, die es überall zu kaufen gibt. In den ländlichen Gegenden des Südlichen Afrika sieht das ganz anders aus. Hier sind viele Menschen schlecht und unausgewogen ernährt, es gibt meistens Getreidebrei mit wenig hochwertigen Proteinen und Vitaminen. Hochwertige Grundnahrungsmittel sind selten oder es fehlt schlicht das Geld, um sie zu kaufen. Um das zu ändern, baute Utho Ngathi 2016 in der Dorfregion Macubeni im Osten Südafrikas Hühnerhäuser. Gefüttert und betreut werden sie von Menschen mit und ohne Behinderungen, die mit ihrer Arbeit ein kleines Einkommen für ihre Familien verdienen und die Dorfgemeinschaft aus den 18 umliegenden Dörfern mit Eiern und Fleisch versorgen. Zusätzlich werden hier Gemüsesorten wie Paprika, Grünkohl und Spinat angebaut.
Besonders ist, wie gut die Projekte sich gegenseitig ergänzen und unterstützen: Der Hühnermist aus Macubeni dient dort selbst, aber auch in Soweto, als Dünger für die Gemüsepflanzen. Eier, Fleisch und Gemüse verkaufen die Schützlinge und Mitarbeitende von Utho Ngathi schließlich in die umliegenden Dörfer, aber auch an einige Regierungsbehörden wie Polizei und Verwaltung der nahen Kleinstadt.